Hypnose bei Alkoholabhängigkeit
Hallo in die Gruppe,
ich habe eine Frage. Und zwar habe ich einen Klienten, der wegen seiner Alkoholsucht zu mir kommen möchte. Es handelt sich um einen episodischen Trinker, der nicht körperlich, aber psychisch anhängig ist. Von daher habe ich auch keine Bedenken wegen eines Entzugsdelirs. Wie würdet Ihr damit uimgehen? Ich möchte gerne Regression mit innerer Kindarbeit mit ihm machen, da er ein starkes Selbstwertproblem hat. Bei der Regression steigt man ja mit dem das Problem auslösenden Gefühl ein. Das Gefühl vorher oder das nachher? Oder beide nacheinander?
Ich danke euch schon mal für hilfreiche Tipps.
Einen schönen Abend von Claudia
36 Ansichten
Lieber Jafeth,
vielen herzlichen Dank für Deine schnelle, ausführliche und vor allem hilfreiche Anwort.
Es ist für mich beruhigend zu hören, dass Alkoholabhängigkeit in der Hypnose kein absolutes Tabuthema ist. Man hört und liest immer nur von Raucherentwöhnung, aber es gibt viel mehr Alkoholiker. Ich hatte erst etwas Schiß, dass ich ihn überhaupt als Klienten angenommen und ihm Hoffnung gemacht habe. Hab eine ganze Nacht an einem Anamnesebogen gesessen, um sicher gehen zu können, dass er mir nicht danach im Delir landet oder ich mich sonst irgendwie strafbar mache. Er hat, wie viele andere sicher auch, schon Kliniken und Entzug hinter sich und wollte das nicht mehr. Zu uns kommen ja oft Klienten, die alles schon erfolglos versucht haben - bis auf Hypnose. Und da ich absolut überzeugt von der Wirkweise bin, freue ich mich dann auch. Ich bin erleichtert, zu hören, dass Du auch schon Alkoholiker da hattest, und dass es zum Teil auch geklappt hat.
Ich denke auch - Regression zum inneren Kind ist der beste Weg. Nr. 4 und 5 kenne ich aus der Inner Wisdom - Technik. Das ist eine gute Idee, so etwas noch einzubauen. Ich hatte noch überlegt, ob ich nicht ganz auf Körperreisen und Kinotechnik setze oder den Yagercode nutze. Aber wegen seiner Selbstwertdefizite denke ich, spürt er nach einer Regression sicher am besten, wie Hypnose wirkt. ich habe nämlich das Problem, dass die Leute oft nur wiederkommen, wenn nach dem ersten Mal schon etwas weltbewegendes passiert ist, worauf man aufbauen kann. Obwohl ich ihnen sage, dass sich manchmal erst andere Dinge lösen müssen, bevor das Hauptproblem beseitigt wird. Und meiner Erfahrung nach ist es immer der Bezug zum Selbst, die gefühlte Trennung, die alles anderere erst später erzeugt, ob Stottern, Fettleibigkeit oder eben auch Alkohol. Das sind ja nur die Symptome.
Ich stelle mal den Anamnesebogen für Alkohol hier ein. Vielleicht kannst Du ja mal drüberschauen, ob noch was fehlt. Ihr könnt ihn auch alle nutzen, die das hier lesen.
Liebe Grüße und danke noch mal!
von Claudia