Was ist einfacher mit Hypnose zu behandeln – Spinnenphobie oder Höhenangst?
Ich wurde vor Kurzem gefragt: Was ist einfacher mit Hypnose zu behandeln – Spinnenphobie oder Höhenangst?
Diese Frage taucht immer wieder auf – vor allem bei Menschen, die neugierig auf Hypnose sind und sich fragen, ob sie damit ihre Ängste überwinden können.Die Antwort:
Spinnenphobie ist in der Regel einfacher zu behandeln.
Warum? Weil es sich meistens um eine sogenannte spezifische Phobie handelt. Sie ist oft instinktiv, klar umrissen und nicht tief traumatisch verwurzelt. Viele Menschen ekeln sich vor Spinnen – und dieser Ekel lässt sich erstaunlich gut mit Hypnose bearbeiten.
🕷️ Spinnenphobie – so funktioniert Hypnose bei dieser Angst:
1. Vorgespräch: Zuerst wird geklärt:
Was genau passiert, wenn die Spinne auftaucht?
Welche körperlichen Reaktionen treten auf?
Gibt es konkrete Erinnerungen an ein Schockerlebnis – oder ist es einfach nur ein allgemeines Unbehagen?
2. Innerer Sicherheitsort: Zu Beginn der Hypnose wird ein sicherer innerer Ort entwickelt.Das gibt Kontrolle – die Person weiß: Wenn es zu viel wird, kann sie sich jederzeit an diesen Ort zurückziehen.
3. Desensibilisierung mit Bildern: Ein möglicher Ansatz:
Auf einem Handy oder Tablet werden harmlose Bilder gezeigt – z. B. eine lustige Comicspinne oder Mickey Maus mit acht Beinen.
Schritt für Schritt wird das Bild realistischer – bis am Ende ein echtes Spinnenfoto erscheint.
Die Person entscheidet dabei immer selbst, wann sie das Bild sehen will.Diese Methode reduziert die Reizüberflutung und stärkt das Gefühl von Kontrolle.
4. Arbeit mit Gegenständen:Mit kleinen Gummifiguren (z. B. einer Spinne und einem Elefanten) kann man zusätzlich arbeiten:
Die Person denkt, es sei die Spinne auf ihrer Hand – in Wirklichkeit ist es aber ein Elefant.
Der Überraschungseffekt erzeugt Lachen – und bricht den Automatismus der Angst.Im nächsten Schritt wird tatsächlich eine kleine Plastikspinne eingesetzt – erst mit geschlossenen, dann mit offenen Augen.
5. Märchenreise in der Trance: Eine weitere Möglichkeit:
Eine kleine Spinne ist verloren, traurig, sucht Schutz.
Die Klientin nimmt sie auf, bringt sie an einen sicheren Ort – z. B. zu einer Pflanze oder unter einen Baum.
Die Geschichte wirkt auf das Unterbewusstsein und verwandelt Angst in Fürsorge und Ruhe.
6. Alltagstraining nach der Sitzung:
Spinnenbilder regelmäßig anschauen
Videos oder Zeichnungen betrachten
Wichtig: keine Horrorbilder, sondern realistische, neutrale DarstellungenDas hilft dem Gehirn, neue Reize als ungefährlich abzuspeichern.
🧗♀️ Höhenangst – ein komplexeres Thema
Höhenangst ist oft vielschichtiger.
Sie kann mit dem Gefühl von Kontrollverlust, Schwindel, oder sogar übernommenen Ängsten aus der Kindheit zusammenhängen (z. B. wenn ein Elternteil selbst Angst hatte).Oft hilft hier eine Regression, also eine Rückführung zu früheren Erlebnissen.
Ein möglicher Aufbau:
In der Trance wird die Situation (z. B. Brücke, Aufzug, Treppe) innerlich erlebt – in sicherer Umgebung.
Danach kann die Erfahrung real nachgestellt werden:z. B. gemeinsam in einen Glashaufzug gehen – erst mit geschlossenen, dann mit offenen Augen.
Wichtig: kleine Schritte, in der Trance vorbereitet und nachbesprochen.
Fazit
Spinnenphobie lässt sich mit Hypnose oft schnell und spielerisch auflösen – vor allem, wenn es sich um eine klassische Reaktion ohne Trauma handelt.
Höhenangst kann mehr Begleitung brauchen – ist aber ebenfalls gut behandelbar, wenn die Ursache klar wird und die Schritte mit Feingefühl gestaltet sind.
Egal ob Spinne oder Höhe:Hypnose bietet einen sanften Weg, Ängste nicht zu unterdrücken, sondern aufzulösen – und wieder frei durch den Alltag zu gehen.
💬 Möchtest du Hypnose bei einer Phobie erleben oder lernen, wie du selbst anderen dabei helfen kannst? Dann melde dich gern – ich begleite dich Schritt für Schritt.
Herzlich Jafeth Mariani Hypnose-Coach & Ausbilder