Urlaub heißt für mich nicht Entspannen. Urlaub heißt Erinnern.
Nicht an Hotels oder Flugzeiten. Sondern an Plastikfiguren vom „Giornalaio“ in Italien – kleine Cowboys und Indianer, eingetütet mit der Magie einer ganzen Welt. An Comics, an billige Spiele wie Sheriff und Polizist. An Bomboloni am Gardasee – riesig, klebrig, voller Marmelade und Glück.
Meine Mutter hatte nicht viel Geld. Aber mir hat nie etwas gefehlt. Ein Zelt, ein bisschen Sonne, ein Campingplatz. Und ich durfte einfach nur Kind sein. In ihrer Nähe. Das war genug.
Später wurde Urlaub mehr als Ferien. Er wurde Geschichte. Am Balatonsee, da war ich fünfzehn, habe ich meine erste Frau kennengelernt. Eine Sommergeschichte, aus der Kinder wurden.Ich erinnere mich an die besonderen Züge durch den Osten, als die Berliner Mauer noch stand – mit ernsten Polizisten und einem Gefühl, dass man unterwegs war in eine ganz andere Welt.Heute denke ich: Unglaublich, dass mein Vater das damals erlaubt hat. Wir hatten unsere Differenzen – aber…